
Rosa Pfeffer – Rosa Beeren (Schinus terebinthifolia)
Rosa Beeren, auch bekannt als Rosa Pfeffer oder Roter Pfeffer, sind die Früchte des brasilianischen Pfefferbaums Schinus terebinthifolia. Botanisch gehören sie jedoch nicht zur Gattung Pfeffer (Piper), sondern zur Familie der Sumachgewächse (Anacardiaceae) und sind somit kein echter Pfeffer. Dennoch werden sie aufgrund ihrer Form und milden Schärfe als „Pfeffer“ bezeichnet und geschmacklich ähnlich verwendet.
Herkunft und Botanik
Der Baum, von dem die Rosa Beeren stammen, ist ursprünglich in Südamerika beheimatet – vor allem in Brasilien, Peru und Paraguay. Im 19. Jahrhundert wurde er auch auf tropische Inseln wie Mauritius und Réunion eingeführt, wo er sich unter günstigen klimatischen Bedingungen wild verbreitet hat.
Schinus terebinthifolia ist ein immergrüner Baum, der bis zu 15 Meter hoch wachsen kann. Seine kleinen, kugelrunden Früchte wachsen in üppigen Rispen und reifen im Herbst. Wenn sie weich und rot-rosa gefärbt sind, werden sie per Hand geerntet und anschließend sonnengetrocknet.
Unterscheidung zu echtem Pfeffer
Obwohl Rosa Beeren in Pfeffermischungen häufig gemeinsam mit schwarzem, weißem oder grünem Pfeffer auftauchen, gibt es deutliche Unterschiede:
- Botanisch: Rosa Beeren gehören zur Gattung Schinus, echter Pfeffer zu Piper.
- Sensorik: Sie schmecken mild, leicht süßlich, mit einem harzigen und fruchtigen Aroma.
- Schärfe: Keine vergleichbare Schärfe wie bei schwarzem Pfeffer.
Der Begriff „Roter Pfeffer“ kann auch für reife Früchte der echten Pfefferpflanze (Piper nigrum) stehen – z. B. bei rotem Kampot Pfeffer oder rotem Pfeffer aus Sri Lanka. Rosa Beeren hingegen stammen immer vom brasilianischen Pfefferbaum.
Geschmack und Aroma
Rosa Beeren zeichnen sich durch ein feines, leicht süßliches Aroma mit einem harzig-blumigen Duft aus. Ihre dezente, pfeffrige Note erinnert an Wacholder, ergänzt durch eine fruchtige Komponente. Das Aroma entwickelt sich besonders gut, wenn die Beeren leicht zerdrückt werden – dann tritt ihr ätherisches Öl zutage.
Die Körner sind nicht scharf wie schwarzer oder weißer Pfeffer, sondern mild-würzig und angenehm aromatisch. Dadurch eignen sie sich sowohl für herzhafte als auch für süße Gerichte.
Kulinarische Verwendung
Rosa Pfeffer wird vor allem als dekoratives und aromatisches Gewürz geschätzt. Die Körner eignen sich zum Kochen, Rösten oder als Finish über Gerichten. Sie werden gerne im Ganzen verwendet oder kurz vor dem Servieren leicht angedrückt.
Typische Anwendungen:
- in Fischgerichten wie Lachsfilet, Muscheln oder Fischsuppen
- in Meeresfrüchte-Rezepten, z. B. Garnelen mit Zitronensauce
- als dekoratives Topping für Salate, Frischkäse oder Pasteten
- in hellen Saucen für Geflügel und Kalbfleisch
- in Desserts wie Schokoladensoufflé oder Erdbeerkompott
- für Pfeffermischungen mit optischem Kontrast
Hinweis: Die Beeren sollten sparsam verwendet werden, da sie in größeren Mengen leicht bitter schmecken können.
Kombination mit anderen Gewürzen
Rosa Pfeffer lässt sich hervorragend mit folgenden Gewürzen kombinieren:
In hochwertigen Pfeffermischungen ergänzt Rosa Pfeffer die schärferen Sorten wie Kampot Pfeffer oder Voatsiperifery Pfeffer durch optische Vielfalt und aromatische Tiefe.
Lagerung und Haltbarkeit
Bewahren Sie Rosa Beeren an einem trockenen, dunklen und kühlen Ort auf – idealerweise in einem luftdicht verschlossenen Glasbehälter. So bleibt das empfindliche Aroma lange erhalten. Wie bei allen Gewürzen empfiehlt es sich, ganze Beeren zu verwenden und diese bei Bedarf frisch zu zerstoßen.
Wissenswertes und Anbauhinweis
In manchen Regionen gelten Schinus-Arten als invasive Pflanzen, da sie sich stark ausbreiten können. Der Anbau erfolgt deshalb heute bevorzugt in kontrollierten Regionen wie Brasilien, Réunion oder Madagaskar. Für den Gewürzhandel sind ausschließlich Früchte von Schinus terebinthifolia oder Schinus molle zugelassen.
Fazit
Rosa Pfeffer ist ein außergewöhnliches, mildes und optisch attraktives Gewürz. Seine fruchtige Süße und das blumige Aroma machen ihn zu einer vielseitigen Zutat in Fischgerichten, Saucen und Desserts. Obwohl er kein echter Pfeffer ist, ist er ein unverzichtbarer Bestandteil jeder gut sortierten Gewürzsammlung – besonders für Liebhaber aromatischer Vielfalt.
ALLERGENE: Keine
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